Der Eibsee – Die Karibik Bayerns
Der Eibsee – Die Karibik Bayerns
Der Eibsee. Sicherlich einer der bekanntesten und meistbesuchten Seen in den Bayerischen Voralpen. Und doch hat er seine mystische Stimmung beibehalten können. Zumindest früh am Morgen zum Sonnenaufgang. Zu dieser Zeit umschlingt den See eine angenehme Stille. Das Gewässer teilt man sich mit einem Dutzend Fotografen, die um die Ufer schleichen. Die meisten Touristen und Tagesausflügler erreichen die Parkplätze an der Talstation der Zugspitze erst einige Stunden nach Sonnenaufgang. Vom Parkplatz aus läuft es sich bequem um das Gewässer. Jede Minute zu Fuß um den Eibsee ergibt sich ein neuer, spannender Blick auf den See, die eingebetteten kleinen Inseln und das dahinter aufbauende Zugspitzmassiv.
Sich für einen Fotospot zu entscheiden ist hier gar nicht so einfach. Hat man zur Blauen Stunde dann seinen Platz gefunden, muss geduldig auf die Sonne gewartet werden. Langsam schleicht das warme, gelblich und rötlich strahlende Licht die Zugspitze hinab und vertreibt das tiefe, dunkle Blau der Nacht. Jetzt heißt es auch den Augenblick genießen, nicht permanent das Auge hinter dem Sucher verstecken.
Hat sich das warme Licht komplett über den Berg gelegt, geht es los. Blende und Belichtungszeit werden eingestellt, der Fokus präzise auf das Bergpanorama gesetzt. Mit einer kleinen Fingerbewegung ist das perfekte Panorama eingefangen.
Hier lässt es sich in aller Ruhe fotografieren, denn neben dem Klicken des Verschlusses vernimmt man lediglich die lauter werdenden Vogelgesänge, die aus den Bäumen des Waldes schallen. Dann wird das Equipment zusammengepackt, denn eine Gehminuten weiter wartet der nächste spannende Blick. Innerhalb von wenigen Minuten kann sich das Licht und damit die Stimmung ändern.
Wer gerne aus hohen Lüften fotografiert findet am Eibsee, gerade durch die zahlreichen kleinen Inseln und Untiefen, mit den verschiedensten Blau- und Türkistönen, unzählige spannende Motive und Perspektiven.
Sind Blaue und Goldene Stunde vorüber, empfiehlt sich ein Frühstück direkt am Ufer auf Höhe der Braxeninsel. Denn nun sind auch die meisten Fotografen weitergezogen und man hat den See für sich alleine. Nach der Stärkung, mit bestem Blick auf die Zugspitze, erreicht man nach rund 30 Minuten das Westufer und blickt genau in die Sonne, die sich immer weiter den Himmel hinaufarbeitet. Hier findet man als Fotograf auch einige Stellen, die zum Verweilen einladen. Ein letzter Stopp sollte dann am Südufer eingelegt werden. Nun hat man die Zugspitze im Rücken und blickt auf das Ammergebirge. Ein vielleicht nicht ganz so beeindruckender Ausblick wie zuvor, sehenswert ist er jedoch allemal. Hier am Fuße der Zugspitze begegnet man auch immer mehr Menschen und je näher der Parkplatz an der Talstation kommt, desto voller wird es. Spätestens jetzt wird einem klar, dass sich das frühe Aufstehen gelohnt hat. Aber das ist für jeden Fotografen sicherlich keine neue Erkenntnis.